Geschichte

Geschichte der WL

Die Geschichte der Versorgungspolitik im Schweizer Bundesstaat

Im Buch von Maurice Cottier werden die historischen Stationen der schweizerischen Versorgungspolitik von 1848 bis in die heutige Zeit umfassend nachgezeichnet und in den Kontext der allgemeinen Schweizer Geschichte gestellt.

Maurice Cottier, Liberalismus oder Staatsintervention
NZZ-Verlag, ISBN 978-3-03823-900-0


Die Geschichte der wirtschaftlichen Landesversorgung im historischen Lexikon der Schweiz:

Diversifizierung der Informationsquellen

Die Geschichte der Pflichtlagerorganisationen ist faszinierend − aus früheren Krisen hervorgegangen sind sie heute jederzeit bereit, die Auswirkungen künftiger Krisen zu lindern. Die Gründungsdaten der Organisationen, ihre Zielsetzungen und ihre Rolle sind bekannt. Aber wer nach soliden historisch geprüften Informationen sucht, stösst rasch an Grenzen.

Man findet Jahresberichte über die Pflichtlager mit allen möglichen Zahlen und das Buch von Maurice Cottier «Liberalismus oder Staatsintervention», Geschichte (admin.ch), das die Geschichte der wirtschaftlichen Landesversorgung in der Schweiz anhand von Daten, Fakten und Abbildungen nachzeichnet. Aber ausser vielleicht in irgendwelchen unzugänglichen Ecken des Bundesarchivs sind kaum weitere Quellen zu finden.

Natürlich lässt sich nicht immer alles für die Nachwelt festhalten. Ein anderer verwandter Bereich wurde hingegen besser dokumentiert, nämlich die Kommunikationsweise der Bundesbehörden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Das 1951 erschienene Werk «Die schweizerische Kriegswirtschaft 1939/48: Bericht des Eidg. Volkswirtschafts-Departementes» zeigt denn auch, dass der Bund grosse Kommunikationsanstrengungen unternommen hat. So ist im Vorwort zu lesen, dass die Schaffung einer zentralen Stelle zur regelmässigen Information der Bevölkerung über die kriegswirtschaftlichen Massnahmen bald unerlässlich sein würde.

Auf verschiedenen Kanälen

Heute ist es ganz alltäglich geworden, dass wir vom Bund regelmässig informiert werden. Die technischen Mittel und die Kommunikationskanäle sind inzwischen allen zugänglich. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war dies nicht der Fall. Je nach Ziel und Zweck der Kommunikation kamen unterschiedliche Mittel zum Einsatz. Damals hielt man es nicht für möglich, im Rahmen einer offiziellen Mitteilung detaillierte Erklärungen zu gewissen Themen wie etwa zu unserer Versorgungslage abzugeben.

Daher begann die Bundesverwaltung damit, ihre Kommunikationsmethoden zu diversifizieren. So fanden immer mehr Pressekonferenzen statt, beispielsweise 1942 zu den Einschränkungen beim Gas- und Stromverbrauch oder auch über die Versorgung mit Speiseöl. 1944 wurde zu Exkursionen eingeladen, so etwa zur Besichtigung der Getreidesilos in Frutigen und Brig.

Schliesslich wurden auch Vorträge organisiert, unter anderem über die Lebensmittelrationierung. Weitere Kommunikations- oder Propagandamittel (denn es mussten ja auch «sehr unangenehme Sachen empfohlen werden») wie Ausstellungen oder Studien ermöglichten es der Bevölkerung damals, sich über die vom Bund unternommenen Anstrengungen zu informieren.

Letzte Änderung 06.07.2023

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