Der vorliegende «Minimalstandard für die Sicherheit der Informations- und Kommunikationstechnologie in der Lebensmittelversorgung» setzt dort an, wo sich eine moderne Gesellschaft Ausfälle am wenigsten leisten kann: bei den IKT-Systemen der kritischen Infrastrukturen. Dies gilt für die Lebensmittelversorgung ebenso wie beispielsweise die Energieversorgung oder das Gesundheitswesen. Der hier vorliegende IKT-Minimalstandard soll entsprechend Unternehmen aus der Lebensmittelbranche dabei unterstützen, IKT-Störungen zu vermeiden, bzw. diese rasch zu beheben.
Die fortschreitende Digitalisierung und Zentralisierung in der Lebensmittelversorgung erhöhen gleichermassen die Effizienz der Verarbeiter und Detailhändler wie auch den Grad der Abhängigkeit von IKT-Systemen. So verwendet beispielsweise der Detailhändler für den gesamten Warenwirtschaftsfluss heute nur noch ein einziges System (Warenwirtschaftssystem), und auch die Kassen können nur noch mit Hilfe des digitalen Kassensystems bedient werden. Weiter stützen sich die Verarbeiter auch auf SCADA-Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition), um ihre Produktion zu steuern und somit ihre Produkte herzustellen. Ein klares Verständnis der aktuellen Sicherheitsherausforderungen sowie der verfügbaren Gegenmassnahmen ist notwendig.
Der IKT-Minimalstandard ist ein Branchendokument der Lebensmittelversorgung, welches anerkannte Richtlinien und Empfehlungen zur Verbesserung der IKT-Sicherheit beinhaltet. Die Empfehlungen werden von den Unternehmen der Branche im Sinne einer «Selbstregulierung» freiwillig umgesetzt. Der IKT-Minimalstandard richtet sich grundsätzlich an alle Unternehmen, die an Produktion, Verteilung, Import und Verarbeitung von Lebensmitteln beteiligt sind. Er wurde in Zusammenarbeit mit IG Detailhandel Schweiz und Swiss Retail Federation erstellt.